Mit diesem kleinen "Test" kannst du prüfen, ob deine eigene Vernunft
deinen Glauben weiterhin unterstützt.

Du bist also z.B. Christ, Moslem oder Jude und glaubst an einen persönlichen Gott, richtig?
Dieser Test soll dir nun Anregungen geben, darüber nachzudenken, ob das, was du vielleicht bis heute geglaubt hast, wirklich wahr sein kann. Beantworte dir selbst einfach folgende Fragen so ehrlich wie möglich und finde es heraus.



1. Glaubst du auch an all die anderen Götter? Und wenn nicht, warum?
In der gesamten Menschheitsgeschichte hat es tausende Götter weltweit gegeben:
Zeus, Mars, Osiris, Neptun, Thor, Horus, Ra, Vishnu, Brahma, und viele, viele, viele mehr.
Ich gehe mal davon aus, dass du an keinen dieser Götter glaubst, weder an den Meeresgott Neptun, noch an den Hammer schwingenden Gott Thor. Du hast also eine atheistische Haltung all diesen Göttern gegenüber. Warum sollte es bei deinem Gott also anders sein? Und was denkst du, werden Menschen in 5.000 Jahren über deinen (heute aktuellen) Gott denken?



Liste ägyptischer Götter
Liste keltischer Götter



2. Waren Ort und Zeit deiner Geburt relevant für deinen Glauben?
Nehme einfach mal an, du wärst auf einem anderen Kontinent, in einem weit entfernten Land geboren worden (Indien, China, Afrika,...). Glaubst du, du würdest heute an den gleichen Gott glauben, an den du jetzt glaubst? Oder denkst du, dass die dich umgebene Kultur und die Erziehung deiner Eltern dich an einen oder vielleicht sogar viele andere Götter hätte glauben lassen?
Das gleiche kannst du auch noch mit der Zeit ausprobieren. Nehme einfach an, du hättest vor 1.000 oder 3.000 Jahren gelebt. Könnte es sein, dass du an Götter wie Thor oder Zeus geglaubt hättest?

chronologische Ausbreitung der Haupt-Religionen
(YouTube Animation auf Weltkarte)



3. Worauf basiert eigentlich dein Glaube?
Wenn ich dich frage, "Warum glaubst du, was du glaubst?", dann ist die Antwort meist einfach:
"Es steht in meiner heiligen Schrift geschrieben." (z.B. Bibel, Talmud, Koran, das Buch Mormon und im Fall von Scientology: Sciencefiction-Bücher von L. Ron Hubbard).
Die nächste Frage ist also: "Warum glaubst du, was darin geschrieben steht?"
Glaubst du auch alles, was in Harry Potter oder Grimms Märchen steht, ohne dies zu hinterfragen? Hast du dich intensiv mit den Quellen und Verfassern dieser Texte beschäftigt und kannst guten Gewissens behaupten, dass diese Texte historische Überlieferungen sind? In diesen Texten stehen auch Dinge von sprechenden Schlangen, Einhörnern, fliegenden Pferden u. Ä. - glaubst du diese Teile auch? Oder sind diese nur metaphorisch zu verstehen? Und woher weißt du, welche Teile metaphorisch zu deuten sind und welche real sein sollen?



4. Hast du dein "Buch" selbst gelesen?
Eine berechtigte Frage ist wohl auch: Hast du deine heilige Schrift selbst und möglichst komplett gelesen? Oder hast du nur Geschichten und Auszüge von deinen Eltern, Lehrern oder deinem Priester (o.Ä.) präsentiert bekommen? Kann es sein, dass dein Glaube nicht auf der Schrift selbst beruht, sondern auf dem, was andere interpretiert und dir darüber gesagt haben? Ich empfehle, mal einen unverfälschten Blick auf die ganze Geschichte zu werfen. Es könnte sein, dass es sich herausstellt, dass dein Gott gar nicht der liebevolle und gerechte Gott ist, von dem man dir berichtet hat. Vielleicht stellt sich heraus, dass er grausam ganze Völker auslöschen will, Mädchen töten, weil sie keine Jungfrau mehr sind, Menschen töten, weil sie "sonntags" arbeiten oder einfach nur, weil sie ungläubig sind.



5. Wissenschaft vs. Religion
Gehen wir mal davon aus, dass heilige Schriften göttlich inspiriert und daher wahr sind.
Wie kommt es dann, dass nahezu jede naturwissenschaftliche Behauptung, wie z.B.
- die Schöpfungsgeschichte (Erdzeitalter = 6.000 Jahre, Adam & Eva als Ursprung),
- die weltweite Flut (Noah) u.s.w.
den heutigen bewiesenen (!) Erkenntnissen der Wissenschaft (aus Geologie, Astronomie, Biologie) widersprechen? Kann es sein, dass bei einigen Mythen (z.B. Noah) einfach stark übertrieben und dazu gedichtet wurde? Oder kann es sein, dass die Inhalte einfach nicht dem Wissensstand eines Gottes entsprechen, sondern nur dem der damaligen Autoren?



6. Hilft dir dein Gott wirklich?
Wenn du betest, dann hoffst du, dass dein Gott dir hilft? Aber tut er das wirklich?
Du betest für einen neuen Job oder mehr Gehalt - und du bekommst vielleicht sogar beides.
Anderswo auf der Welt beten allerdings tausende arme, hungernde Menschen um etwas Wasser oder Essen und sie verhungern und verdursten elendig. Woran liegt es deiner Meinung nach, dass Ihnen nicht geholfen wurde? Alles Sünder? Nicht stark genug gebetet? War dein Gehaltswunsch vielleicht wichtiger?
Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie dein Gott auf deine Gebete reagiert?
Mögliche Antworten sind JA (o.k.), NEIN oder WARTE (Hab Geduld.). YouTube: "Yes, No, Wait" (engl.)
Natürlich hilft es, sich über Probleme eigene Gedanken zu machen, sich damit auseinander zu setzen und sich vielleicht auch selbst Hoffnung zu machen, aber ist es wirklich eine göttliche Intervention, die deine Probleme löst, oder bist du es vielleicht selbst?



7. Warum macht Gott Ausnahmen?
Nehmen wir mal an, dein Gott hilft wirklich kranken Menschen, die an Ihn glauben und zu ihm beten und er heilt selbst schwer kranke Menschen auf wundersame Weise selbst von ihren schweren, vielleicht sogar unheilbaren Krankheiten, wie Krebs u.Ä.. Warum hilft Gott dann keinen Menschen mit Amputationen (keine Beine, keine Arme)? Er kann Tumore verschwinden lassen, lässt aber keine Arme nachwachsen, ob wohl man ihn im Gebet darum bittet. Warum verweigert er diesen Menschen seine Hilfe? Wäre es unmöglich? Wohl kaum, es gibt selbst in der Natur einige Tiere, die diesen Trick beherrschen. Also warum hilft er ihnen nicht, obwohl sie beten?



8. Bist du unmoralisch ohne Religion?
Ein gängiges Argument religiöser Menschen ist, dass man ohne Gott oder Religion keine moralischen Richtlinien mehr hat, an denen man sich orientieren kann, um zwischen „Gut“ und „Böse“ unterscheiden zu können. Glaubst du, dass das wahr ist? Kannst du als Christ denn z.B. nur sieben der Zehn Gebote aufzählen? Wenn nicht, dann schlage sie doch mal schnell nach. Machen diese Gebote für dich wirklich Sinn als Leitfaden für deine Moral? Oder sind es nicht doch vielleicht die Erziehung deiner Eltern sowie kulturelle und gesellschaftliche Konventionen, die deinen moralischen Kompass – dein Gewissen – definieren. Glaubst du also wirklich, dass du ohne den Glauben an einen Gott auf einmal zu einem Vergewaltiger und Mörder mutieren würdest?



9. Ist das nicht etwas übertrieben groß?
In früheren Zeiten dachte man, dass es die Welt erst seit kurzem gibt und dass Gott bestimmten Glaubensgruppen (z.B. Juden) ein bestimmtes Territorium auf dieser Welt zugeteilt hat. Viele denken das immer noch. Allerdings wissen wir heute, wie groß dieser Planet wirklich ist. Macht es da wirklich Sinn, sich aus religiösen Motiven über ein paar Quadratkilometer so zu streiten? Wir wissen inzwischen auch, dass unser Planet nur ein unbedeutender Punkt in unserem Sonnensystem ist. Und selbst unser Sonnensystem ist nur ein unbedeutender kaum wahrnehmbarer Punkt in unserer Galaxie. Und auch diese Galaxie ist nur eine unter Milliarden von Galaxien.



Ist das nicht übertrieben groß?
Stell dir vor, du wärst ein Gott. Würdest du dann mehrere Wüsten voll Sand erschaffen, damit sich auf einem einzigen Sandkorn ein paar Bakterien um ihren Platz auf dem Sandkorn streiten können? Macht das wirklich Sinn?



10. Ist das nicht übertrieben lang?
Was für den Raum gilt, gilt auch für die Zeit. Nach heutigem Wissensstand gibt es unser Universum seit knapp 14 Milliarden Jahren und auch die Erde gibt es schon seit 4,6 Milliarden Jahren. Die heute lebende Spezies Mensch gibt es erst seit einem unglaublichen kleinen Bruchteil dieser Zeit. Wozu also diese unglaubliche „Zeitverschwendung“? Wozu tausende von Spezies entstehen und aussterben lassen, nur damit in den letzten paar Tausend Jahren ein paar Propheten die Gesetze Gottes an den Menschen offenbaren können? Macht das wirklich Sinn?



11. Ist das Leben eine Prüfung Gottes??
Nehmen wir mal an, es gäbe einen Gott, der die Menschen auf der Erde auf Ihren Glauben und Ihre Gottesfürchtigkeit prüfen will, um sie dann entsprechend zu richten, also zu belohnen (Himmel) oder zu bestrafen (Hölle). Wenn das Leben also eine Prüfung wäre, wäre es dann nicht fair, für alle auch die gleichen Prüfungsbedingungen zu schaffen? Stelle dir eine Abiturprüfung vor, bei dem manche Schüler 3 Stunden und manche nur 10 Minuten Zeit für die Prüfung haben, bei dem einige leichte und andere schwere Fragen bekommen. Könnte man unter solchen Bedingungen ein objektives Urteil über die Prüfungsergebnisse treffen? Nun, wie wir alle wissen, ist das Leben nicht fair. Manche leben sehr lange, andere sterben schon in jungen Jahren, manche leben unter schwierigen Verhältnissen (Armut, Behinderung, ohne Bildung) und andere haben viel mehr als sie benötigen. Kann man unter diesen Bedingungen wirklich die Taten von Menschen wirklich beurteilen?



12. Gibt es wirklich einen “großen Plan“?
Gehen wir mal eine der religiösen Geschichten kurz durch...
Wir haben also einen allmächtigen, allwissenden Schöpfer, der den Menschen erschafft, ihn in Versuchung bringt, eine Frucht zu essen (wohl wissend, dass der Mensch der Versuchung nicht widerstehen wird), diesen dann mit einer Erbsünde belegt, die auch an alle Nachkommen vererbt wird (obwohl sie mit der Endscheidung nichts zu tun hatten). Viel später kommt dann eine Gebotsliste heraus (einer einzelnen Person - Moses - durch einen Busch mitgeteilt), welche noch weitere Möglichkeiten zum Sündigen verdeutlicht. Ein paar tausend Jahre später schickt Gott dann sich selbst als sein Sohn auf die Erde, um alle Sünden auf sich zu nehmen. Aber trotzdem kann man noch irgendwie sündigen und im besten Fall wird man in den Himmel entrückt, bevor Gott und ein paar Engel auf Pferden alles „platt machen“. Da kommen doch einige Fragen auf: Was ist mit Menschen, die vor dem Erscheinen der 10 Gebote gelebt haben? Woher sollten die wissen, was als Sünde gilt? Was ist mit allen anderen Menschen auf der Welt, die nie von dem alten oder neuen Testament gehört haben? Was ist mit geistig behinderten Menschen? Was ist mit Kindern, die bereits im Mutterleib sterben?
Dürfen die alle noch mal ne Runde leben, um geprüft zu werden? Macht dieser „Plan“ so wirklich Sinn? Und wenn du kein Christ bist, dann untersuche doch mal deine eigene religiöse Geschichte auf deren Schlüssigkeit.



13. Ohne Hölle macht doch alles keinen Sinn, oder?
Es gibt ja viele Gläubige, die die Vorstellung von Himmel oder Paradies begrüßen, zugleich aber das Konzept der Hölle ablehnen. Wenn man jedoch nicht an eine Hölle glaubt, dann ist alles andere völlig bedeutungslos, denn was nützen Gebote, wenn es keine Konsequezen für deren Nichteinhaltung gibt? Ohne Hölle ist Sündigen oder Nicht-Sündigen also irrelevant. Auch jegliche Art der Erlösung von Sünden, z.B. durch Buße, Ablasszahlungen oder einen Erlöser (Messias), ist damit ohne Bedeutung, da auch ohne Erlösung keine Bestrafung erfolgt. Wenn man also nicht an eine Hölle, Sünden und damit auch an keinen Erlöser glaubt, warum sollte man dann dem Rest Glauben schenken?



14. Zu gut ausgestattet?
Wenn es wirklich einen Gott gibt, der dir ein Gehirn gegeben hat, mit dem du in der Lage bist, Dinge zu hinterfragen, wäre er dann nicht selbst daran schuld, wenn du an ihm zweifelst?




Geschafft!
Unglaublich,... du hast also bis hier hin gelesen und findest diese Fragen also zumindest lesenswert, vielleicht sogar interessant. Evtl. sagt dir deine Vernunft nun, dass es sich vielleicht lohnt, sich mal Gedanken über den eigenen Glauben zu machen und gewisse Punkte mal ernsthaft zu hinterfragen. Warum befolge ich z.B. bestimmte Rituale ohne deren Sinn zu kennen? Warum bete ich - und bringt das überhaupt was?


Jetzt hast du entweder begonnen, an deinem Glauben zu zweifeln und beschreitest damit nun vielleicht den Weg eines Atheisten oder du bist weiterhin unbeirrbar in deinem Glauben.
Es geht bei diesem kleinen „Glaubenstest“ auch nicht darum, dich zu dekonvertieren. Letztendlich geht es nur darum, dass du dich mal kritisch mit dem Thema auseinandersetzt und dir danach vielleicht selbst darüber im Klaren wirst, welche Argumente dir logischer erscheinen.

So oder so,... alles Gute auf deinem Weg.



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